Buchenwald Heilige Hallen

In der Feldberger Seenlandschaft und den Heiligen Hallen findet sich der älteste Buchenwald Deutschlands.

In der Feldberger Seenlandschaft, zwischen den Ortsteilen Feldberg und Lüttenhagen in Mecklenburg-Vorpommern, befindet sich mit den Heiligen Hallen der älteste Buchenwaldbestand Deutschlands. Lediglich mit dem Buchenwald Fauler Ort gibt es noch einen weiteren Buchenwaldbestand in Deutschland, in dem der Prozess des natürlichen Zerfalls einen Buchenwalds vollkommen durchschritten wird.

Das hallenartige Blätterdach gab den Heiligen Hallen den Namen

Der Name für die Heiligen Hallen entstand Mitte des 19. Jahrhunderts, als das Blätterdach der Buchen beim durchschreiten noch den hallenartigen Charakter eines Kirchendachs erzeugte. Der Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz (1779–1860) war zu dieser Zeit derartig beeindruckt von diesem Buchenwald, dass er ein Schutzgebiet frei von wirtschaftlicher Nutzung einrichten ließ. Der Nachwelt hinterließ er dazu auch ein paar Verse, die Heiligen Hallen beschrieben in seinem Gedicht Bei der Erinnerung des Buchenwaldes bei Lüttenhagen. Heute ist dieses hallenartige Dach nicht mehr so ausgeprägt, da viele Buchen bereits ihr biologisches Alter überschritten haben. Der Totholzanteil hat sich erhöht und der Blick landet oft auf jungen, nachwachsenden Bäumen.

Die Größe des Totalreservats Heilige Hallen beträgt 65 Hektar

Die landschaftliche Geografie des Naturschutzgebietes Feldberger Seenlandschaft wurde während der letzten Eiszeit geformt, dieses schlägt sich in einer Vielzahl kleinerer Gewässer, Kesselmoore und Sölle nieder. Das heutige Waldgebiet der Heiligen Hallen wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts als Naturdenkmal Mecklenburgs ausgezeichnet und 1938 ein offizielles Naturschutzgebiet. Die jetzige Größe des Totalreservats auf 65 Hektar wurde im Jahr 1993 festgelegt.

Buchen mit einem Alter von 300 bis 350 Jahren und über 50 Meter hoch

Auf den Waldfotos lassen sich Buchen in einem Alter von 300 bis 350 Jahren ausmachen, teilweise mit einer Höhe über 50 Meter. Diese alten Bäumen mit einem Stammdurchmesser von mehr als 1 Meter sind aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters sehr anfällig für Schädlinge. Wind und Sturm können hier beträchtliche Schäden anrichten und das Holz dieser Methusalems brechen. Durch die Heiligen Hallen führt ein etwa 1,5 km langer Wanderpfad, rund um diesen lohnt sich ein Besuch des Paradiesgarten (Aboretum) und des Forstamts und Waldmuseums Lütt Holthus in Lüttenhagen.